Ihr sagt,
ihr seid auf dem mystischen Weg unterwegs,
sagt,
ihr seid deshalb Mystiker.
Ihr sagt,
ihr gebt euch Gott hin,
aber in Wirklichkeit
gebt ihr euch euren Wünschen, Träumen und Zielen hin,
nicht aber Gott.
Gott schenkt uns das,
was er will.
Dafür braucht es keine bestimmten Übungen,
keinen speziellen Weg.
Gottes Geist weht wo er will,
und das kann überall sein,
und zu jeder Zeit.
Gott ist der Geber,
wir sind die Nehmer.
Gott lässt sich nicht zwingen.
Ihr sagt,
ihr seid Mystiker,
weil ihr auf dem mystischen Weg seid,
weil ihr Literatur über Mystik
oder von Mystikern lest.
Ich aber sage euch:
Mystik ist etwas anderes
als nur üben
oder lesen.
Mystische Erlebnisse durchdringen den Menschen,
verändern ihn,
das Vertraute schwindet,
der Alltag zerbricht,
Mauern zerbrechen,
nichts ist mehr wie zuvor.
Gott schenkt,
könnt ihr das Geschenk wirklich annehmen?
Mit allen Konsequenzen?
Könnt ihr „ja“ sagen
zu allem,
was kommen wird?
Seid ihr bereit,
alles zu verlassen,
um euch ganz
Gottes Willen zu unterwerfen?
Oder geht es euch
nur um Ehre und Anerkennung
der Menschen?
Wollt ihr als Guru durch die Welt gehen
und Menschen um euch scharen?
Wollt ihr Anerkennung,
weil ihr sagen wollt,
dass ihr Gott erfahren habt?
Dann kehrt um,
denn Erfahrungen mit dem wahren Gott
führen zu Demut
und nicht dazu,
Ehre von Menschen zu erhalten.
Gott gehört alle Ehre
und niemandem sonst.
07.01.2025