Auf dem Balkon sitzt eine Biene – auf dem Boden. Sie bewegt sich nicht, aber ich sehe: sie lebt.
Ich renne in die Küche, hole ein flaches Gefäß, fülle es mit Wasser und gebe etwas Zucker hinein und hetze zurück auf den Balkon und stelle es vor die Biene.
Die Biene reagiert nicht. Ich streiche vorsichtig etwas von dem Zuckerwasser auf den Balkonboden. Doch sie ignoriert es. Vorsichtig versuche ich es erneut und dann reagiert die Biene und „schleckt“ vorsichtig von dem süßen Nass.
Doch leider sitzt die Biene weiterhin recht leblos auf dem Boden. Ich versuche sie erneut mit Zuckerwasser aufzupäppeln und sie geht darauf ein. Doch dann bewegt sie sich nicht mehr, sitzt einfach da und ich werde traurig. Kann ich dem kleinen Bienchen nicht helfen?
Ich puste sie vorsichtig an, versuche ihr mit meinem Atem etwas Wärme zu geben. Doch sie reagiert nicht.
Doch dann putzt sie sich, aber sonst geschieht danach nichts mehr.
Vorsichtig hebe ich die Biene vom Boden hoch und setzte sie auf einen hölzernen Untergrund, er ist nicht so kalt, wie der steinerne Boden des Balkons. Leider ist es kühl draußen und es geht ein leichter Wind. Doch dann kommt die Sonne. Ich „platziere“ die Biene in die Sonne, biete erneut Zuckerwasser an. Die Biene nimmt an. Auf einmal streckt und reckt sie sich, putzt sich und dann: dann hebt sie ab. Sie schafft es: sie fliegt.
Sie fliegt davon und kurz danach kommt sie zurück und fliegt vor mir einen Kreis. Ich sehe sie und bin glücklich. Sie fliegt davon und kurz danach kommt sie noch einmal zurück und dann ist sie weg. Ich glaube, sie hat mir „danke“ gesagt. Ich bin glücklich. Mir steigen die Tränen vor Freude in die Augen.
Danke, für diese 20 Minuten auf dem kalten Balkonboden. Danke, für dieses hilflose Bienchen. Danke, für die Rettung. Danke Gott, dass ich etwas Gutes tun konnte. Danke, für dies alles und für mehr: Danke Gott, ich bin glücklich.