Fried­vol­le Weihnachten

Wir sol­len spa­ren,
sol­len we­ni­ger be­leuch­ten,
doch wir be­nö­ti­gen Licht.

Wir sol­len spa­ren,
we­ni­ger hei­zen,
doch wir brau­chen Wärme.

Wir sol­len fried­lich sein,
we­ni­ger strei­ten
und doch gibt es Krieg.

Es gibt je­doch et­was,
was wir nicht re­du­zie­ren sol­len:
Die Of­fen­heit un­se­res Herzens.

Un­ser Herz soll sich öff­nen,
un­se­re in­ne­re Tü­re weit auf­ge­hen,
weit of­fen­ste­hen,
für Je­sus.

Je­sus, des­sen Ge­burt wir an Weih­nach­ten fei­ern, ist das wah­re Licht,
das Licht, das in un­se­rem In­ne­ren leuch­tet,
das Licht, das un­se­re in­ne­re Dun­kel­heit erhellt.

Je­sus schenkt uns Wär­me,
ei­ne in­ne­re Wär­me,
ei­ne Wär­me, die un­se­re ver­kühl­ten und ver­eis­ten Her­zen erwärmt.

Je­sus schenkt uns sei­nen Frie­den,
ei­nen tie­fen in­ne­ren Frie­den,
ei­nen Frie­den, den uns die Welt nicht ge­ben kann.

All das, was Je­sus uns schen­ken will,
kön­nen wir emp­fan­gen und wei­ter­ge­ben,
so dass auch in un­se­rem Nächs­ten
die­ser tie­fe in­ne­re Frie­den ein­zie­hen kann
und auch ihn mit Wär­me und Licht erfüllt.

Ge­ben wir die­se kost­ba­ren Ge­schen­ke,
die wir nicht kau­fen kön­nen, wei­ter,
tei­len wir sie,
so dass es zu ei­nem fried­vol­le­ren Mit­ein­an­der füh­ren kann
und das Licht der Er­kennt­nis und die Wär­me des Her­zens
sich über die Welt aus­brei­ten kann.

Schau­en wir al­so an Weih­nach­ten ge­nau­er hin
und ent­de­cken wir den,
der un­ser Heil und Ret­ter ist:
Je­sus Chris­tus. Amen

Ilo­na An­der­egg                      Weih­nach­ten 2022

Win­ter im Herzen

In der Welt ist es dun­kel,
in der Welt ist es kalt.
Dun­kel,
nicht nur weil wir uns jetzt in der dunk­len Jah­res­zeit be­fin­den.
Kalt,
nicht nur weil es Win­ter ist.

Dun­kel ge­wor­den ist es,
weil die Men­schen im­mer mehr nur noch an sich sel­ber den­ken,
dun­kel, weil die Men­schen im­mer mehr in sich hin­ein­bli­cken,
statt ein­mal ge­nau um sich her­um zu schauen.

Kalt ist es ge­wor­den in den Her­zen der Men­schen,
die Her­zen sind er­starrt, ein­ge­fro­ren -
es ist Win­ter im Her­zen geworden.

Über­all scheint es dun­kel und düs­ter zu sein,
die Angst nimmt zu,
denn es wird im­mer mehr Angst aufgebaut.

Ver­zweif­lung nimmt über­hand,
die Men­schen zie­hen sich zu­rück,
wis­sen oft nicht mehr wei­ter.
Doch je mehr sie sich zu­rück­zie­hen,
sich in sich selbst ver­krie­chen,
des­to we­ni­ger se­hen sie das Licht:
Das Licht, das in die Welt kam,
um uns den Weg aus all die­ser Dun­kel­heit
und Käl­te her­aus zu zeigen.

Je­sus Chris­tus ist das Licht, das in die Welt kam,
um uns zu ret­ten,
uns Hoff­nung, Lie­be und Zu­ver­sicht zu bringen.

Als Je­sus ge­bo­ren wur­de, war es Nacht,
es war dun­kel,
doch ein Stern er­hell­te die Dun­kel­heit
und wies den Wei­sen aus dem Mor­gen­land den Weg,
da­mit sie den Weg zu Je­sus fin­den,
zu Je­sus, dem Licht der Welt.

Auch wir kön­nen Je­sus fin­den,
Je­sus, der un­se­re Dun­kel­heit er­hel­len will,
Je­sus, der sei­ne Lie­be in un­ser Herz ein­flie­ßen las­sen will
und uns da­mit Hoff­nung, Zu­ver­sicht und Wär­me gibt,
so dass al­les Dunk­le, Kal­te und Angst­vol­le ver­wan­delt wer­den kann,
Je­sus, der al­le Wahr­heit ans Licht bringt,
so dass wir vol­ler Hoff­nung und Ver­trau­en in die Zu­kunft se­hen können.

Keh­ren wir um und fol­gen wir dem Licht,
da­mit es in der Welt wie­der hel­ler wer­den kann,
da­mit die Her­zen wie­der weich und of­fen wer­den
und der Frie­de Got­tes tief in uns ein­zie­hen kann.
Der Frie­de, den die Welt selbst nicht ma­chen kann,
der Frie­de, der al­les Er­starr­te löst und da­zu führt,
dass wir uns wie­der die Hän­de rei­chen wer­den
und al­le Grä­ben in der Welt über­wun­den wer­den können.

Je­sus ruft uns zu: „Fürch­te dich nicht“, und reicht uns sei­ne Hand,
wir müs­sen sie nur ergreifen.

An Weih­nach­ten er­in­nern wir uns an die Ge­burt Je­su,
wir fei­ern das größ­te, kost­bars­te und wich­tigs­te Ge­schenk an uns.

Gott, bit­te öff­ne un­se­re Her­zen,
da­mit Weih­nach­ten auch in uns ge­sche­hen kann
und wir spü­ren, du bist uns na­he.
Amen.

Ilo­na Anderegg

Natividad von Raúl Berzosa
© Raúl Berzosa

Mein Glau­bens­zeug­nis im TV

Nun ha­ben wir schon Ju­ni und ich ha­be das ver­spro­che­ne TV-In­ter­view noch gar nicht hier ein­ge­stellt. Das ho­le ich hier­mit nach.

Ich möch­te kei­ne er­klä­ren­den Wor­te da­zu schrei­ben. Lasst es ein­fach auf euch wir­ken.
Der Hei­li­ge Geist sei mit euch!

Got­tes Werk­zeug sein

Ei­ne auf­re­gen­de Zeit liegt be­reits hin­ter mir, aber die Span­nung bleibt be­stehen. Denn noch muss ich war­ten auf das Er­geb­nis, auf das, was bald zu se­hen sein wird.

Doch al­les der Rei­he nach. 

Be­gon­nen hat­te al­les da­mit, dass ei­ne Re­dak­teu­rin auf mein Buch „Ent­flammt bin ich durch Got­tes Lie­be“ auf­merk­sam wur­de und es las. Dar­auf­hin mel­de­te sie sich und frag­te mich, ob ich mir vor­stel­len könn­te, über mei­ne Ge­schich­te mit Je­sus im Fern­se­hen zu berichten.

Ich brauch­te ei­ni­ge Zeit, um dar­über nach­zu­den­ken und um zu spü­ren, ob es für Gott und auch mich stimmt, dies zu tun und auch um zu mer­ken, wann der rich­ti­ge Zeit­punkt da­für sei.

Und nun ha­be ich es ge­tan und in ei­nem TV-Stu­dio über mei­ne Er­leb­nis­se, die ich mit Je­sus hat­te, er­zählt. Und jetzt bin ich ge­spannt, wie die Auf­nah­me ge­wor­den ist.

Ich hof­fe, dass Gott mein Zeug­nis nut­zen kann, um da­mit vie­le Men­schen zu be­rüh­ren und sie da­durch den Weg zu Je­sus Chris­tus und zum ihm fin­den werden.

Mehr In­fos er­fol­gen En­de Mai. Es bleibt al­so wei­ter­hin spannend.

ERF Mensch­Gott
ERF Plus
ERF Me­di­en Deutschland

Marcus Walter und Ilona Anderegg bei Aufnahmen für die Sendung ERF MenschGott
Fo­to: ERF Me­di­en e. V.

Gott, ich bin müde

Gott, ich bin mü­de. Mü­de, dar­über zu re­den, was du mir Gro­ßes hast zu­kom­men las­sen, über das, was ich dank dei­ner Gna­de er­fah­ren durf­te. Mü­de, weil nie­mand dar­an In­ter­es­se zu ha­ben scheint. We­der „die Kir­che“ mit ih­ren Theo­lo­gen und Pfarr­per­so­nen noch sons­ti­ge Ge­lehr­te wol­len hö­ren, was ich mit dir und durch dich er­lebt habe.

Sie wol­len oder kön­nen nicht er­ken­nen, dass du, mein Herr, ei­ni­gen Men­schen dei­ne Nä­he schenkst, ei­ne Nä­he, die an­de­re nicht ken­nen­ge­lernt ha­ben. Du al­lein ent­schei­dest dar­über, wer mehr von dir er­fah­ren darf und wer nicht. Aber das will man nicht wahr­ha­ben, will man nicht hö­ren, will man nicht wis­sen. Denn sie, die Ge­lehr­ten, wol­len ge­nau wis­sen, wie du, mein Gott funk­tio­nierst. Sie mei­nen al­les im Griff zu ha­ben, dich im Griff zu ha­ben, dir gleich zu sein oder viel­leicht so­gar noch hö­her und mäch­ti­ger zu sein als du.

Doch sie mer­ken nicht, dass sie dein Wir­ken nicht ver­ste­hen, dass sie dei­ne Wor­te miss­ver­ste­hen, doch sie re­den vol­ler Macht und vol­ler Über­zeu­gung. Und da ih­re Wor­te so viel Kraft be­sit­zen, ih­re Stim­men so laut sind, über­tö­nen sie da­mit die lei­sen Stim­men der Men­schen, die dein Wort nicht hin­aus­schrei­en, son­dern es be­wah­ren wol­len, so wie es ist: hei­lig und vol­ler Wirkung.

Sie, die lau­ten Stim­men, er­sti­cken dein Wort. Sie er­drü­cken die Saat, die du mein Gott, aus­ge­sät hast, mit ih­ren Dor­nen. Und geht doch ein Teil der Saat auf, sind ih­re Früch­te bitter.

Doch dei­ne Frucht, mein Herr, ist süß, fruch­tig und saf­tig. Dein Wort be­lebt und gibt Kraft. Es macht Lust dar­auf, mehr von dir zu hö­ren, mehr von dir zu er­fah­ren, mehr von dei­ner Nä­he zu spüren.

Doch es macht mü­de, im­mer ge­gen die Laut­stär­ke der Men­schen an­re­den zu müs­sen. Denn wem hört man zu?

Auch du, mein Gott, sprichst nicht mit lau­ter Stim­me, son­dern in lei­sen Tö­nen. Du musst dich nicht laut er­he­ben, nein, du sprichst so, wie es für die Men­schen, die du er­rei­chen möch­test, gut ist.

Nicht wer am lau­tes­ten ist, hat Recht, son­dern du, mein Gott, hast die Wor­te der Wahr­heit. Dei­ne Wor­te er­rei­chen nicht nur das Ohr, son­dern un­ser Herz. Du er­reichst un­ser In­ne­res, du ver­wan­delst uns. Dein Wort dröhnt nicht, dein Wort er­weicht. Es er­weicht das Har­te in uns, es zer­bricht un­se­re in­ne­ren Mauern.

Doch auf das Lei­se wol­len die Men­schen nicht mehr ach­ten. Sie wol­len auch nicht auf­bre­chen, we­der im In­ne­ren, noch im Äu­ße­ren. Sie wol­len al­les ha­ben, al­les be­sit­zen, al­les er­rei­chen. Doch sie wol­len kei­ne Ver­än­de­run­gen. Sie wol­len, dass al­les so bleibt, wie es ist. Dass al­les Be­stand hat, so wie sie es sich er­rich­tet ha­ben, so wie sie es sich be­quem ein­ge­rich­tet haben.

Doch dein Wort lässt nichts wie zu­vor. Dein Wort be­rührt, dein Wort rüt­telt auf, dein Wort lässt Al­tes zer­bre­chen, lässt al­les in Fra­ge stel­len, lässt den al­ten Men­schen zu­rück. Ein Neu­be­ginn steht bevor.

Doch Ver­än­de­run­gen will der Mensch nicht. Un­ge­wiss­heit will der Mensch nicht. Der Mensch will al­les be­herr­schen, will al­les im Griff ha­ben, al­les un­ter Kon­trol­le ha­ben. Doch du, mein Gott, bist Herr. Du bist der Herr der Welt, du bist der Schöp­fer von Him­mel und Er­de und von al­lem, was ist und sein wird. Du bist Herr und bleibst Herr. Und nur wer dich als Herr er­kennt und dich als Herr an­er­kennt, wird dei­ne Herr­schaft so an­er­ken­nen, dass er sich dir un­ter­wirft. Un­ter­wer­fen heißt nicht, dass wir kei­nen frei­en Wil­len mehr ha­ben wer­den, son­dern, dass wir uns ver­trau­ens­voll an dich wen­den dür­fen, uns von dir füh­ren las­sen dür­fen, wir dir un­se­re Schwach­heit über­las­sen, da­mit du uns dei­ne Stär­ke ge­ben kannst.

Nur durch dich und mit dir ist ech­tes Le­ben leb­bar. Denn du bist un­se­re Quel­le, aus dir sind wir ge­schaf­fen, durch dich le­ben wir und durch dich wer­den wir be­lebt, wenn wir in­ner­lich zu ver­dor­ren drohen.

Doch die Men­schen wol­len es oh­ne dich schaf­fen. Sie glau­ben, sie sind stark. Sie glau­ben, sie wis­sen al­les und kön­nen al­les und da­her fra­gen sie nicht mehr nach dir. Du, mein Gott, wur­dest aus ih­ren Le­ben ver­bannt. Es geht ih­nen zu gut, um nach dir zu fra­gen. Und wenn es ih­nen nicht gut geht oder es Ka­ta­stro­phen gibt, dann sa­gen sie, dass es so et­was Schlech­tes nicht ge­ben wür­de, gä­be es ei­nen Gott.

So dre­hen sie al­les hin und her, um um dich her­um zu kom­men. Doch du bist da, mein Gott, ich weiß es, ich ha­be dich er­lebt, ich kann dich be­zeu­gen. Doch wenn ich da­von er­zäh­len möch­te, will man es nicht hören.

Die­se Men­schen be­schäf­ti­gen sich mit Mys­tik und dre­hen die Be­deu­tung da­von so lan­ge hin und her, bis sie für sie stimmt. Sie be­haup­ten, wenn sie Bü­cher über Mys­tik le­sen, sind sie selbst Mys­ti­ker. Oder sie be­haup­ten, sie sind auf ei­nem mys­ti­schen Weg un­ter­wegs und sind da­her Mys­ti­ker. Aber was ist ein „mys­ti­scher Weg“? Sie be­haup­ten, je­der ist ein Mys­ti­ker oder je­der kann ein Mys­ti­ker sein. Sie bie­ten We­ge und Kur­se an, um Mys­ti­ker zu wer­den. Sie be­haup­ten, Mys­tik ist nichts Über­sinn­li­ches, nichts Un­ge­wöhn­li­ches, nichts Be­son­de­res. Sie al­le re­den über Mys­tik, er­ken­nen aber nicht, was sich tat­säch­lich da­hin­ter ver­birgt. Sie wol­len auch gar nicht hö­ren, dass du, mein Gott, be­stimm­te Men­schen aus­er­wählst oder aus­er­wählt hast, de­nen du dei­ne so ex­tre­me Nä­he und Lie­be ge­schenkt hast. Dass du al­lein die­ses Ge­schenk den Er­wähl­ten hast zu­kom­men las­sen. Sie wol­len dies nicht wahr­ha­ben, denn sie al­le wol­len sich auf die glei­che Stu­fe stel­len wie die, die et­was Au­ßer­ge­wöhn­li­ches er­lebt ha­ben. Da­her wol­len sie nicht hö­ren, dass es Men­schen gibt, die du, mein Gott, mit sol­chen be­son­de­ren Ga­ben be­schenkst. Sie sa­gen, Vi­sio­nen und Au­di­tio­nen sind un­wich­tig. Da­bei sind dies Ga­ben von dir. Wie kann et­was, was von dir kommt, un­wich­tig sein? Nein, die­se Ga­ben sind eben­so wich­tig, wie al­les an­de­re, was du uns schenkst.

Dei­ne über­flie­ßen­de Lie­be ist un­be­schreib­lich, und sie zu tei­len ist et­was, was so sehr not­wen­dig ist. Doch wie soll das ge­hen, wenn nie­mand von dei­ner Lie­be be­rührt wer­den will? Oder nur auf die Art und Wei­se, wie es je­der für sich selbst ha­ben will?

So­lan­ge „un­wis­sen­de“ Men­schen ih­re Stim­me laut er­he­ben, so lan­ge wird der Mensch, der dich, mein Gott, so tief er­lebt hat, dass al­les Al­te in ihm zer­stört wur­de und du in ihm ei­ne neue In­ner­lich­keit auf­ge­baut hast, nicht er­hört wer­den. So lan­ge kann ich nicht er­hört werden.

Wie, mein Gott, kann ich dei­ne Lie­be, dein Wort, dein Wir­ken un­ter die Men­schen brin­gen, wenn mei­ne Stim­me nicht durch die Laut­heit der von sich so sehr über­zeug­ten Men­schen drin­gen kann?

Die Welt scheint kei­nen Platz mehr für die lei­sen, sen­si­blen, emp­find­sa­men Men­schen zu haben.

Ich möch­te über dich re­den, Herr. Über dein Wir­ken be­rich­ten. Dar­über, was du mir ge­schenkt hast, mein Gott. Dar­über, wie du mich be­rührt und ver­än­dert hast und was aus dei­nem Wir­ken ge­wor­den ist. Und auch dar­über, wie schwer es ist, heu­te dar­über zu re­den und rich­tig ver­stan­den zu werden.

Je­der will Mys­ti­ker sein, je­der will sei­nen Glau­ben so zu­sam­men­mi­xen, wie er es möch­te. Es gibt kei­ne Gren­zen mehr, es gibt kei­ne ein­deu­ti­gen We­ge mehr, es gibt kei­ne Ein­schrän­kun­gen. Al­les ist mög­lich und al­les ist zu­ge­las­sen. Es gibt kei­ne Ta­bus mehr und al­les ist recht. So­gar in dei­nem Na­men wird vie­les „ver­kauft“. Der Glau­be an dich wird „ver­ramscht“. Der Glau­be an dich wird ver­wäs­sert. Al­les ist gut, so­lan­ge es nicht ir­gend­wie bö­se ist. Al­le We­ge sol­len an­geb­lich zu dir füh­ren. Wo­für hast du Je­sus ge­schickt, wenn es doch nicht nur die­sen ei­nen Weg gibt, den du uns durch Je­sus auf­ge­zeigt hast? Ist Je­sus ver­ges­sen wor­den, ist Je­sus um­sonst zu uns gekommen?

Je­sus hat schon da­vor ge­warnt, dass vie­le fal­sche Pro­phe­ten auf­tre­ten wer­den. Sind wir blind da­für ge­wor­den? Sind wir taub ge­wor­den? Fällt dein Wort nur noch auf har­ten Bo­den? Oder wird dein Wort durch fal­sche Wor­te er­stickt? Brin­gen die Sa­men nur noch bit­te­re Früch­te, weil sie auf fal­schen Grund fal­len und sie so­mit verderben?

Gott, wo sind die Men­schen, die of­fen sind für dei­ne Wor­te? Wo sind die Men­schen die er­fah­ren wol­len, wie du bist und wie du wirkst? Wo sind die Men­schen, die hö­ren wol­len, was du von ih­nen und für sie möch­test? Wo soll ich re­den von dir? Wo kann ich den Bo­den auf­lo­ckern, da­mit du dei­ne gu­ten Wor­te sä­en kannst und sie gu­te Frucht brin­gen kön­nen? Wie und wo soll ich wir­ken? Gott, zei­ge mir den Weg, den ich ge­hen soll, da­mit ich dir die­nen kann und ich da­mit den Men­schen Gu­tes tun und ih­nen hel­fen kann und ich so­mit dei­nen Auf­trag um­set­zen kann.

Gott, bit­te hilf mir ge­gen mei­ne Mü­dig­keit. Gott, bit­te hilf mir ge­gen die lau­ten Stim­men in der Welt. Hilf mir, da­mit mei­ne lei­sen Wor­te gu­te Frucht brin­gen und die Men­schen sich da­durch öff­nen für dich, dei­ne Wor­te und dei­ne un­end­li­che Lie­be. Amen

31.07.2020

Weih­nach­ten 2019

Weih­nach­ten 2019

Es ist käl­ter ge­wor­den und die Ta­ge sind nicht mehr so lang von Hel­lig­keit durchzogen. 

Wir het­zen durchs Le­ben, durch die Stra­ßen, durch die Stadt, vor­bei an Lich­ter­ket­ten, die uns die Dun­kel­heit er­hel­len wollen.

Wir lau­fen über Weih­nachts­märk­te, die uns mit den ver­schie­dens­ten Ge­rü­chen zu Glüh­wein, Waf­feln oder ei­ner Brat­wurst einladen.

Wir ge­hen in vie­le Ge­schäf­te auf der Su­che nach Din­gen, die wir gar nicht be­nö­ti­gen, um et­was zu er­gat­tern, was wir ver­pa­cken und ver­schen­ken kön­nen, weil wir wis­sen, dass an­de­re Men­schen dies eben­falls so tun.

Auch wenn wir nach und nach die Ker­zen auf dem Ad­vents­kranz ent­zün­den und die Tür­chen des Ad­vents­ka­len­ders öff­nen, ver­ges­sen wir oft vor lau­ter Het­ze und Stress die Be­deu­tung des Er­eig­nis­ses, das so wich­tig ist, dass wir es je­des Jahr er­neut fei­ern. Es geht nicht um Ur­laub, Weih­nachts­bäu­me und Päck­chen, son­dern es geht um das ein­zi­ge Ge­schenk, das je­den Men­schen ganz per­sön­lich be­trifft, es geht um die Ge­burt von Je­sus Christus. 

Mit Je­sus kam Gott selbst zu uns Men­schen. Mit ihm kam das Licht in die Welt, das Licht, das un­se­re in­ne­re Dun­kel­heit ver­treibt. Er ist es, der uns den Weg zum Him­mel zeigt, wenn wir auf sei­nem Weg wan­deln. Er ist es, der uns den wah­ren Frie­den und sei­ne un­end­li­che Lie­be schenkt, die wir spü­ren, wenn wir „ja“ zu ihm sagen.

Freu­en wir uns auf das ein­zi­ge Ge­schenk, das wirk­lich wich­tig ist für uns und öff­nen wir nicht nur die Tü­ren des Ad­vents­ka­len­ders son­dern auch un­se­re Her­zens­tür, da­mit Weih­nach­ten auch in un­se­rem In­ne­ren statt­fin­den kann und Je­sus auch in uns ge­bo­ren wird.

Bild könnte enthalten: 3 Personen

Weih­nach­ten 2018

Weih­nach­ten 2018

Es ist dun­kel. Sie lie­gen im Bett und den­ken über den ver­gan­ge­nen Tag nach. Ja, es war viel zu er­le­di­gen, aber Sie ha­ben ih­re Ar­beit gut be­wäl­tigt. Auch das Ein­kau­fen am Abend hat­te rei­bungs­los ge­klappt, das Es­sen hat­te ge­schmeckt und das Te­le­fon­ge­spräch mit ei­nem Freund war schön und har­mo­nisch ge­we­sen. Es pass­te rundherum.

Doch nun lie­gen Sie da und kön­nen nicht ein­schla­fen. Sie schau­en zum Fens­ter hin­aus, se­hen den Mond und die Ster­ne und stel­len fest, wie klar der Him­mel ist. Al­les ist ru­hig. Auf ein­mal wird es strah­lend hell in Ih­rem Schlaf­zim­mer. Es ist, als ob mit ei­nem star­ken Strah­ler in Ihr Zim­mer hin­ein ge­leuch­tet wird. Sie be­kom­men Angst, sind starr vor Schreck, wis­sen nicht, was da ge­ra­de vor sich geht.

Auf ein­mal se­hen Sie et­was in dem hel­len Licht. Zu­erst ist es noch un­deut­lich, doch dann er­ken­nen Sie, dass es ein En­gel ist, der Sie anschaut.

Ein En­gel? Gibt es so et­was? Ach, den­ken Sie, Sie sind wohl doch schon ein­ge­schla­fen und träu­men. Doch als Sie sich mit den Hän­den über die Au­gen rei­ben, mer­ken Sie, dass Sie hell­wach sind und das Licht und der En­gel im­mer noch da sind.

Ih­re Angst wird stär­ker. Da hö­ren Sie die Wor­te: „Fürch­te dich nicht!“

„Hä? Was ist denn nun los, was pas­siert mit mir?“, fra­gen Sie sich. „Ha­be ich zu viel ge­trun­ken oder bin ich krank? Spin­ne ich?“ Als Sie noch dar­über nach­den­ken, was das sein könn­te, was Ih­nen ge­ra­de pas­siert, spricht der En­gel er­neut zu Ih­nen. Er er­zählt, dass et­was Gro­ßes pas­siert ist. Er re­det von Frie­den und Lie­be und et­was von ei­nem Ret­ter. Er spricht von ei­nem Ort, wo sich dies al­les ge­ra­de ereignet.

Im­mer noch glau­ben Sie zu träu­men, aber da er­schei­nen am Him­mel wei­te­re En­gel und sin­gen vor Freu­de und ju­beln begeistert.

Sie set­zen sich auf, das Licht ver­geht, die En­gel sind ver­schwun­den. War es doch nur ein Traum?

Die Mü­dig­keit ist ver­schwun­den, die Angst eben­so. Was tun? Schla­fen und al­les als Ein­bil­dung ab­tun? Ver­su­chen zu er­klä­ren, ob es das, was Sie ge­ra­de er­lebt ha­ben, tat­säch­lich gibt? Oder dar­über schweigen?

Da kommt Ih­nen ei­ne Idee. Sie sprin­gen aus dem Bett, zie­hen sich an und fah­ren mit dem Au­to durch die Dun­kel­heit an den Ort, den Ih­nen der En­gel ge­nannt hat. Als Sie an der ge­nann­ten Adres­se an­kom­men, öff­nen Sie die Tür, schau­en vor­sich­tig hin­ein und se­hen al­les ge­nau so, wie es der En­gel be­schrie­ben hat. Es war kein Traum. Sie sind über­wäl­tigt und fra­gen sich, war­um Sie bis­her an sol­chen Phä­no­me­nen ge­zwei­felt haben.

Wie wür­den Sie, lie­be Le­se­rin, lie­ber Le­ser, re­agie­ren? Wür­den Sie dar­an zwei­feln, dass es En­gel gibt? Wür­den Sie dar­an zwei­feln, dass ein En­gel oder gar Gott selbst zu Ih­nen re­den kann? Wä­ren Sie los­ge­fah­ren und hät­ten nach­ge­se­hen, ob es wahr ist, was Sie er­lebt ha­ben oder hät­ten Sie es für ei­nen Traum gehalten?

Egal was Ih­nen ge­ra­de durch den Kopf geht, ei­nes ist si­cher: Gott re­det tat­säch­lich zu uns. Manch­mal macht er es di­rekt, manch­mal nutzt er Bo­ten da­für. Gott hat schon im­mer zu uns Men­schen ge­re­det und tut es auch heu­te noch. Lei­der sind wir heu­te so ge­prägt, dass al­les, was nicht wis­sen­schaft­lich er­klär­bar ist, nichts wert ist. Wenn wir uns aber öff­nen und wie­der sen­si­bler wer­den für all die Din­ge, die zwi­schen Him­mel und Er­de exis­tie­ren, dann wer­den auch wir Gott er­fah­ren und mit ei­ner un­end­li­chen Lie­be und ei­nem tie­fen in­ne­ren Frie­den er­füllt, die es nur von ihm gibt.

Die­se un­end­li­che Lie­be und die­ser tie­fe in­ne­re Frie­de von Gott sind es, die die Men­schen ein­an­der die Hän­de rei­chen und je­den Krieg ver­eb­ben lassen.

Da­her öff­nen wir un­se­re Sin­ne, wer­den wir durch­läs­sig für Gott und las­sen uns von ihm er­fül­len, da­mit der Frie­de von Gott, der Frie­de un­se­res Herrn Je­sus Chris­tus um die Welt ge­hen kann und es Frie­den gibt auf der gan­zen Welt. Und da­mit auch wir wie die En­gel, die in der Weih­nachts­ge­schich­te den Hir­ten die Ge­burt un­se­res Ret­ters ver­kün­de­ten, vor Freu­de ju­bi­lie­ren und in den Lob­ge­sang mit ein­stim­men wer­den. Denn wer Gott er­fährt, der kann nur ju­beln vor Freu­de und Glückseligkeit.

Ich wün­sche Ih­nen ein fried­li­ches und be­sinn­li­ches Weih­nachts­fest und of­fe­ne Sin­ne und Neu­gier­de auf Got­tes Botschaft.

„Eh­re sei Gott in der Hö­he und Frie­den auf Erden.“

Ilo­na Anderegg

 

Zwei­feln

Zwei­feln

Kei­ne Zwei­fel vorhanden,
oder doch?

War­um kön­nen wir Luft einatmen,
ob­wohl wir doch kei­ne Luft sehen?
Wo­her wol­len wir wissen,
dass es Luft gibt?

War­um spre­chen wir über ein Vakuum,
ob­wohl wir es nicht anfassen
oder ver­mes­sen können?

War­um sind Ge­dan­ken vorhanden,
ob­wohl sie nicht greif­bar sind?

Wo sind die Er­in­ne­run­gen hin,
wenn wir uns an et­was nicht be­sin­nen können?

Wie­viel Zu­nei­gung braucht es,
um von Lie­be zu sprechen?

Wann ist Lie­be kei­ne Liebe
und gibt es sie überhaupt,
wenn sie wis­sen­schaft­lich nicht greif­bar ist?

Über all die oben ge­nann­ten Dinge
ma­chen wir uns we­nig Gedanken
und zwei­feln dar­an über­haupt nicht.

Wenn wir al­so dar­an glauben,
dass es Luft,
Vakuum,
Erinnerungen
und Lie­be gibt,
war­um zwei­feln wir dann daran,
dass es Gott gibt?

Ilo­na Anderegg

Aus mei­nem Buch: 
„Hö­her se­hen. Weis­hei­ten und Betrachtungen“ 
ISBN 978–3741895746

Du bist alles

Re­den,
sich mitteilen,
die Lie­be teilen.

Auf Je­sus verweisen,
Gott verkünden.

Ich möch­te über dich re­den, Herr,
er­zäh­len, wie du bist.

So stark,
so überwältigend,
so verwirrend,
das Le­ben zerrüttelnd.

Aber zu­gleich so toll,
so unbeschreiblich,
mit nichts zu vergleichen.

So er­fül­lend,
umhüllend,
so al­les in allem,
nicht mit Wor­ten auszudrücken.

Du bist alles.
Oh­ne dich ist nichts.

Du bist wie der Atem,
oh­ne den ich nicht le­ben kann.

Du bist wie das Herz,
das be-lebt.

Du bist wie ein Reiz,
der sich durch den ge­sam­ten Kör­per fortsetzt
und je­de Zel­le erreicht.

Du bist wie die Haut,
die mich umhüllt.

Du bist Windhauch
und zu­gleich Orkan.

Du bist ein Wassertropfen
und zu­gleich ein Meer.

Du bist mal Glut,
mal lo­dern­des Feuer.

Du brennst,
ver­brennst aber nicht.

Du bist wie mei­ne Knochen,
stüt­zend und Halt gebend.

Du bist mein Ohr,
mei­ne Augen,
mein Mund.

Du bist ich
und ich bin du.

Ei­ner geht nicht oh­ne den anderen.

Wir sind eins.

Ilo­na Anderegg

Aus meinem Buch:
„Nur du kannst un­se­re Sehn­sucht stil­len. Geist­li­che Texte“ 
ISBN 978–3746707723

Weih­nach­ten

Nicht das Lau­te ist das, was wirkt,
nicht das Star­ke ist entscheidend,
auch nicht das Geld, der Ruhm und die Anerkennung.

Das Lei­se ist es, was berührt,
das Schwa­che ist uns nah.

Das, was am An­fang un­schein­bar scheint,
das, was wir nicht be­ach­ten oder wo wir dar­über hin­weg­se­hen, ist es,
was wirk­lich groß ist.

Das Klei­ne wird groß,
das Schwa­che wird stark,
das Ein­fa­che zu et­was Besonderem.
Die Dun­kel­heit wird erhellt,
die Nacht erleuchtet.

Die ein­fa­chen Men­schen er­kann­ten die Zeichen,
die Wei­sen mach­ten sich auf den Weg,
auf den Weg zu dem ein­fa­chen Ort,
an dem Gro­ßes geschah.

Ein Er­eig­nis, das die Welt ver­än­dern sollte.
Ein Ge­sche­hen, was die Men­schen be­rüh­ren und er­fül­len sollte,
was den Men­schen Frie­den und Freu­de bringt.
Ein Licht in der Dunkelheit
und Lie­be, die im­mer und ewig währt.
Da­mals und heu­te noch.

Das al­les und so viel mehr,
durch Je­su Geburt.

Ilo­na An­der­egg, Weih­nach­ten 2017