Stei­ne und Mauern

Kis­ten öff­nen – Ge­gen­stän­de sich­ten – Ge­gen­stän­de aussortieren …

Es ist, als ob man Mau­ern, die man um sich auf­ge­baut hat, nie­der­reisst. Doch beim Nie­der­reis­sen fal­len Stei­ne her­ab, sie lie­gen da und dort und blo­ckie­ren den Weg.

Stei­ne zu­sam­men sam­meln und an ei­nem an­de­ren Ort zu­sam­men­tra­gen – auf­pas­sen, dass nicht wie­der ei­ne neue Mau­er entsteht.

Nicht je­der Stein im ei­ge­nen Le­ben muss zu ei­nem Turm auf­ge­baut wer­den – manch­mal ist es auch hilf­reich ein Bau­werk wie­der ab­zu­reis­sen – ab­zu­bau­en – rückzubauen.

Stei­ne aus dem Weg räu­men – den Weg frei­ma­chen – befreien.

Frei ma­chen – frei wer­den für das, was wer­den kann und will.

Die Luft wie­der spü­ren, die die Mau­er nicht mehr durch­ge­las­sen hat – Luft zum At­men erhalten.

Das Licht se­hen, wel­ches leuch­tet – und nun nicht mehr durch das Mau­er­werk ver­deckt ist.

Die Stei­ne weg­brin­gen, aus dem Weg schaf­fen – Wei­te se­hen und wahrnehmen.

Of­fen sein für Neu­es – of­fen sein für ei­nen neu­en Weg – of­fen sein für das, was Gott vor­ge­se­hen hat.

Die Luft, das Licht und die Frei­heit wahr­neh­men und ge­spannt sein, wo­hin der wei­te­re Weg führt.

Und bis da­hin – Ge­duld ha­ben – Ge­duld ler­nen und hof­fen zu er­ken­nen, was Got­tes Wil­le ist.

Was soll ich schreiben?

Nun ist mein Blog noch so frisch und mir fällt nichts ein, was ich schrei­ben kann, da­bei ha­be ich mir vor­ge­nom­men, mög­lichst je­den Tag et­was zu schrei­ben. Aber über was soll ich schreiben?

Viel­leicht über das, was heu­te ein wich­ti­ger Be­stand­teil des Ta­ges war – das Ausmisten.

Es gibt Zei­ten, da ist es gut ein­fach mal al­les, was man so ge­sam­melt oder ein­fach nicht weg­ge­schmis­sen hat, weg­zu­wer­fen – los­zu­las­sen. Sich zu be­frei­en von Ba­last. Das be­freit, aber bis es be­freit ist es Ar­beit und beschwert.

Sa­chen aus­zu­mis­ten, die sich schon seit Jah­ren in Kis­ten oder Re­ga­len be­fin­den ist müh­sam – aber im Nach­hin­ein tut es gut. Wenn denn bloss al­les an ei­nem Tag er­le­digt wer­den könnte.

Doch al­lein ein paar Kis­ten aus­zu­mis­ten dau­ert sei­ne Zeit und dann ist man froh, wenn es in der nächs­ten Zeit Ar­gu­men­te gibt, sich nicht mehr da­mit zu beschäftigen.

Doch ich fin­de, es gibt nie ei­nen per­fek­ten Au­gen­blick fürs Los­las­sen von all zu­lang Gesammelten.

Lei­der sind mein Mann und ich Bü­cher-Fans und ha­ben so­mit sehr vie­le Bü­cher und die aus­zu­sor­tie­ren fällt enorm schwer. Aber im­mer nur neue Bü­cher hin­zu­kau­fen ist auf Dau­er nicht gut, da der Platz in der Woh­nung im­mer mehr schrumpft und so­mit im­mer we­ni­ger Platz für die Luft zum At­men bleibt.

Da­her Platz schaf­fen für Neu­es – auf in den Kampf. Auf in die Be­frei­ung von der selbst­auf­er­leg­ten Enge.